Am vergangenen Samstag trafen sich zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Reiskirchen, Pohlheim, Buseck und Lich zur zweiten Fortbildungsveranstaltung der „Feuerwehrsanitäter im Landkreis Gießen" im Feuerwehrhaus in Lich.
Dieses neue Projekt weckte auch das Interesse anderer freiwilligen Feuerwehren und so war auch ein Feuerwehrsanitäter von der Feuerwehr Hungen anwesend, um an der gemeinsamen Fortbildung teilzunehmen.
Die Ausbilder Daniel Wurmbach (Lehrrettungsassistent, Feuerwehr Pohlheim), Christopher Menges (Rettungsassistent, Feuerwehr Lich) und Björn Damm (Fachkrankenpfleger und Rettungssanitäter, Feuerwehr Reiskirchen) haben sich für diesen Tag viele praktische Übungen ausgedacht um das theoretische Fachwissen in der Praxis anzuwenden.
Unterstützt von Verletztendarstellern aus Reiskirchen, Lindenstruth und Watzenborn-Steinberg, konnten einige Verletzungen und Erkrankungen realistisch versorgt werden.
Aus den Erfahrungen der ersten Veranstaltung und den Sitzungen der verschiedenen Fachbereichsverantwortlichen, konnte man zwischenzeitlich einheitliche Ausbildungs- und Übungsrucksäcke beschaffen und bestücken. Diese sind nahezu identisch in Aussehen und Inhalt an allen Standorten der am Netzwerk beteiligten Feuerwehren.
Auch einheitlich ist die Dokumentation der Verletzten/Erkrankten.
Durch diese Gemeinsamkeiten wird eine Zusammenarbeit über die Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg erleichtert.
Am Morgen wurden zunächst die vorhandenen Materialien auf Vollständigkeit und Funktion überprüft, bevor in Gruppen kleinere Übungen durchgeführt wurden. Unter anderem konnte man am Übungsphantom die künstliche Beatmung mittels eines Beatmungsbeutels üben oder das Anlegen einer Halskrause bei einer Person die gestürzt war. Auch das Blutdruck messen wurde ausgiebig geübt.
Nach einer kurzen Mittagspause konnte man dann in komplexen Fallbeispielen „richtige Notfälle" abarbeiten. So galt es eine Person mit einer Kopfplatzwunde, eine alkoholisierte Person mit Kreislaufproblemen, eine Unterzuckerung oder eine schwerverletzte Person mit mehreren Knochenbrüchen zu versorgen.
Sanitäter der Feuerwehr sind speziell ausgebildete Feuerwehreinsatzkräfte, die sich zwei Wochen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel weiterbilden. Dort bekommen Sie die erweiterte Erste Hilfe und rettungsdienstliche Maßnahmen beigebracht.
Damit können sie den Rettungsdienst unterstützen oder auch selber tätig werden, wenn z.B. mehr als ein Verletzter an der Einsatzstelle zu versorgen ist.
Zu erkennen sind die Feuerwehrsanitäter an einem blauen Punkt auf ihrem Helm.
Das Netzwerk wurde Ende des letzten Jahres gegründet um die vorhandenen Strukturen und die Zusammenarbeit zu optimieren. Es wird unterstützt durch die Landrätin, vom Kreisbrandinspektor sowie den Leistungserbringern im Rettungsdienst – die Johanniter und das Deutsche Rote Kreuz.
Text und Bilder: Pressesprecher der Feuerwehr Lich